Camagüey ist die viertgrößte Stadt Kubas. Sie liegt etwa 550 Kilometer östlich der Hauptstadt Havanna und ist verkehrstechnisch sehr gut angebunden.
Von Havanna aus ging es für uns mit dem Viazul-Bus nach Camagüey. Die mehr als 9 Stunden haben wir nachts hinter uns gebracht. Geschlafen habe ich wenig, aber so haben wir die lange Fahrt gleich mit einer Übernachtung im Bus verbunden.
In Camagüey wurden wir direkt am Busbahnhof vom Fahrer unserer Casas abgeholt. Der uralte gelbe Lada erfüllte seinen Zweck. Er hat uns aber versprochen „Next time you come, I come Cadillac!“
Preisbeispiele
- 1 Mojito und 1 Cola: 4,50 CUC
- 1 Cubata und 1 Cola: 5 CUC
- Übernachtung in der Casa Particular: 25 CUC für 2 Personen
- Abendessen in der Casa: 8 CUC/Person
- Eintritt Kirchturm: 1 CUC/Person
Gewitter-bedingtes Zwangsnickerchen in der Casa
Das Zimmer im Los Vitrales haben wir schon vorher reserviert und so konnten wir direkt einchecken.
In Camagüey selbst haben wir es langsam angehen lassen. Kuba wurde während unseres Besuchs Ende August von Hurricane-Ausläufern heimgesucht. Es gab zwar keinen Sturm, aber durchaus ergiebige Regenfälle.
Die Zwangspause nutzten wir am ersten Tag gleich zu einem ausgiebigen Nickerchen. Die neun Stunden Busfahrt steckten uns doch sehr in den Knochen.
In Camagüey haben wir uns nur eine Übernachtung gegönnt. In der zweiten Nacht ging es schon wieder nach Trinidad im Westen.
Kreuz und quer durch Camagüey
Die beiden Tage haben wir damit verbracht, die Stadt zu Fuß zu erkunden.
Es gab einen Abstecher zum ältesten Platz der Stadt, dem Plaza San Juan de Dios und von dort ging´s weiter zum Markt. Leider waren wir zu spät dran, so dass schon alle Stände geschlossen waren und der komplette Platz menschenleer war.
Weiter also planlos kreuz und quer durch die Stadt. Vorbei an wunderbar renovierten Häusern und windschiefen Häusern, die von vielen Balken zusammengehalten wurden.
Durch die Einkaufsstraße Camagüeys zum Bahnhof und wieder zurück.
Geschlossene Museen und People-watching als Ersatz
Zu unserem Pech waren leider die meisten Sehenswürdigkeiten während unseres Besuchs geschlossen. Wir musste uns also das meiste von außen anschauen.
Wir haben die Zeit aber ausgiebig genutzt, um den Flair der Stadt einfach auf uns wirken zu lassen.
Einfach auf einem Platz sitzen und Passanten beobachten kann auch immer wieder sehr spannend sein.
Da gibt es Musiker und Tänzer auf der Straße, Männer, die im Schatten Schach oder Domino spielen, spielende Kinder, Straßenverkäufer.
Open-Air-Internet-Cafés an zentralen Plätzen
Sehr interessant ist es rund um den zentralen Ignacio Agramonte Park. Hier gibt es Internet-Hotspots und vor allem abends treffen sich die Kubaner, um ins Internet zu gehen. Viele sind mit Smartphones ausgestattet, aber geschäftstüchtige Kubaner fahren hier auch komplette Rechner auf und bauen abends ein Open-Air-Internet-Café auf.
Vom Kirchturm bis zur Hotel-Dachterasse: Ideale Orte für den Blick von oben
Ein weiterer Abstecher führte uns auf den Turm der Kirche „Iglesia del Sagrado Corazón de Jesús“ direkt am Parque Marti. Von hier hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und das Umland.
Ein weiterer schöner Ort für einen Sundowner mit Ausblick ist die Dach-Terrasse des „Isazul Gran Hotel“. Auch als Nicht-Gast kannst Du einfach mit dem Aufzug in das Restaurant hochfahren. Von dort nochmal ein Stockwerk über die Treppen nach oben. Dort findest Du eine kleine Bar und Sitzmöglichkeiten.
Ideal für einen (oder mehr) Cocktails bei Sonnenuntergang. Mein Favorit dort oben war der Cubata. Er ist wie Cuba Libre, nur mit siebenjährigem Rum von Havana Club.
Streetart in Camagüey
Camagüey ist auch für eine berühmte Malerin bekannt, die die Stadt noch bunter gemacht hat. Ileana Sanchez malt bunte Murales, die Du an verschiedenen Orten in Camagüey besuchen kannst. Ihr Stil ist relativ simpel, aber auf jeden Fall sehr farbenfroh.
Eher zufällig bin ich auf das Werk eines (mir) unbekannten Künstlers gestoßen. Der Stil erinnert an den weltbekannten Vhils, aber er wirkt nicht ganz ausgereift. Vhils klopft den Putz von den Wänden, um so überdimensionale Portraits und andere Kunstwerke zu erschaffen.
Der Künstler in Camagüey hat die Technik noch nicht ganz perfektioniert, seine vier Portraits sind aber auf jeden Fall auch sehr sehenswert.
Das Essen in der Casa Particular
Die Meinungen über das Essen in den Casas gehen weit auseinander. Manche kann man damit jagen, andere lieben es. Wir fanden die Mahlzeiten (Frühstück und Abendessen) immer sehr lecker und auch reichhaltig.
Schau Dir selbst mal an, was uns beim Abendessen in Camagüey erwartet hat.
Es gab Pulled Pork im Yucca-Fladen mit Kürbis, Mais-Tomatensuppe und Reise mit Gemüse und viel Knoblauch. Die Nachspeise bestand aus Mangos und Melone.
Warst Du schon mal in Camagüey?
Was hast Du dort angeschaut und gemacht?
2 Gedanken zu „Kuba Urlaub: Fototour durch Camagüey“
Hallo Piixelschmitt, bitte hilf mir mit der Sprache: Welches deutsche Wort korrespondiert für dich mit Casa Particular? Denn du sprichst von das Casa, also sächlich, obwohl ich dachte, Casa sei weiblich und es müsste dann „die“ Casa heißen. Die Übersetzung Casa = Haus ist ja falsch, denn im Kubanischen heißt casa = Wohnung und Casa particular = Privatwohnung (alles auch weiblich und damit „die“). Bei Haus = Gebäude spricht man von edificio.
Hallo Reinhart,
Gute Frage. Für mich war das immer das Casa. Deine Erklärung klingt aber natürlich sehr plausibel und ich werde den Artikel entsprechend anpassen.
Danke & viele Grüße
Thomas